Spätestens nachdem wir im Spätsommer letzten Jahres die spanische Metropole Barcelona besucht hatten, stand auch die Hauptstadt Madrid auf unserer Agenda. Es dauerte dann aber noch eine Weile bis wir den Plan in die Tat umsetzen konnten.
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Abends auf der Plaza Mayor |
Im November ist es dann endlich so weit. Am 07.11.2014 fahren wir nachmittags zum Flughafen Köln-Bonn und nehmen wenig später schon im Flugzeug Platz. Der rund zweistündige Flug vergeht schnell und ereignislos und am späten Nachmittag landen wir in Madrid.
Puerta del Sol |
Vom Flughafen ist es eine kurze U-Bahn-Fahrt bis ins Stadtzentrum wo wir nach kurzer Suche in einer unauffälligen Seitenstraße unser Hostel ausfindig machen. Rasch checken wir ein und beziehen unsere Betten in einem Schlafsaal. Nach einer Verschnaufpause brechen wir abends noch in die Stadt auf. Unser erster Weg führt uns zur Plaza Mayor, dem zentralen Platz der Altstadt.
Kirche San Ginés |
Obwohl es nicht sonderlich spät ist, sind dort nur wenige Menschen zu sehen. Umso überraschter sind wir über die Menschenmassen an der nahen Puerta del Sol.
Abendessen im Hostel |
Von hier zweigen mehrere Einkaufsstraßen ab, deren Geschäfte bis spät in die Nacht geöffnet haben. Wir lassen uns von dem Strom der Passanten mitreißen und betrachten interessiert das Warenangebot der zahllosen Läden. Erst zu fortgeschrittener Stunde machen wir uns auf den Rückweg zum Hostel. Unterwegs betrachten wir die hübsch illuminierte Kirche San Ginés und kaufen bei einer Bäckerei Bollo de Jamón, eine Art in Brotteig gebackener Schinken. Im Hostel genießen wir dieses kleine Nachtmahl, dann gehen wir schlafen.
Blick über das Stadtzentrum von Madrid |
Am nächsten Morgen sind wir bereits früh wach und brechen nach dem Frühstück in die Altstadt von Madrid auf. Unser erster Weg führt uns wieder zur Plaza Mayor und von dort weiter zum Teatro Real an der Plaza de Oriente.
Edificio España |
Über die gut besuchte Fußgängerzone gelangen wir zur Calle Gran Vía, die als die nobelste Einkaufsstraße der spanischen Hauptstadt gilt. Unterwegs statten wir einer der Filialen des berühmten Kaufhauses „El Corte Inglés“ einen Besuch ab und bekommen die Gelegenheit von der Dachterrasse des Warenhauses einige Panoramafotos von Madrid zu schießen.
Real Monasterio de la Encarnación |
Anschließend folgen wir der Calle Gran Vía bis zum Hochhaus Edificio España vor dem sich ein Park erstreckt, in dem ein Künstlermarkt aufgebaut ist. Von dem Park ist es nicht weit bis zum Real Monasterio de la Encarnación, einem Kloster aus dem 17. Jahrhundert in dessen unmittelbarer Nähe sich auch der spanische Senat befindet.
Innenraum der Almudena-Kathedrale |
Von dort führt uns unser Weg zur Almudena-Kathedrale. Obwohl erst 1993 fertiggestellt, ist die Architektur doch sehr klassisch gehalten. Wir werfen einen Blick in das Innere, wo besonders die aufwändig bemalte Decke auffällt.
Palacio Real, der Königliche Palast |
Nachdem wir den Rundgang durch das Kircheninnere abgeschlossen haben, schlendern wir weiter zum Königlichen Palast, dem Palacio Real. Wir beobachten eine Zeit lang das lebhafte Treiben in dem Park vor dem Palast und bewundern die barocke Fassade des riesigen Komplexes, dessen Inneres mehr als 2000 Zimmer umfasst.
Mercado de San Miguel... |
Unsere nächste Station wird die etwas außerhalb des Stadtzentrums gelegene Basilika San Francisco el Grande, die wegen einer Hochzeitsfeier jedoch nicht zu besichtigen ist.
...und unsere Einkäufe dort |
Wir gehen stattdessen in die Altstadt zurück und statten der Markthalle San Miguel einen Besuch ab. Im Inneren kaufen wir an einem der Stände Schinken, Salchichas und Brot und flüchten vor dem Trubel nach Draußen. Nachdem wir unseren Mittagssnack direkt an der Plaza Mayor eingenommen haben, begeben wir uns zur Chocolatería San Ginés, dem ältesten Café seiner Art in Madrid.
Churros und Trinkschokolade in der Chocolatería San Ginés |
An einem Tisch vor dem Lokal nehmen wir Platz und bestellen eine Portion Churros, kleine in Fett ausgebackene Teigrollen, und zwei Tassen Trinkschokolade. Gesättigt spazieren wir am frühen Nachmittag zum Retiro-Park. Unterwegs kommen wir an einigen weiteren Sehenswürdigkeiten der spanischen Hauptstadt vorbei.
Metropolis-Haus an der Calle Gran Vìa |
So beispielsweise dem Metropolis-Haus, das mit seiner besonders reich verzierten historistischen Fassade unter den vielen Prachtbauten entlang der Calle Gran Vía hervorsticht.
Palacio de Comunicaciones |
Außerdem stoßen wir auf den prunkvollen Palacio de Comunicaciones an der Plaza de Cibeles und auf den Triumphbogen Puerta de Alcalá. Im Park angelangt, legen wir eine Pause am Rande des zentralen Sees Estanque del Retiro an, auf dem trotz des spätherbstlichen Wetters noch einige Tretboote fahren.
Puerta de Alcalá |
Über die verschlungenen Wege des Parks gelangen wir schließlich in die Nähe des Museo del Prado. Wir bewundern kurz die nahe des Museumseingangs gelegene Kirche San Jerónimo el Real, dann wenden wir uns dem berühmten Kunstmuseum zu.
Kirche San Jerónimo el Real nahe des Prado |
Die Tickets sind nicht eben billig, doch bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass der Eintritt an den Wochenenden von 18 Uhr bis Betriebsschluss kostenlos ist. Bis 18 Uhr sind es zwar noch knappe zwei Stunden, doch diese Gelegenheit wollen wir uns dennoch nicht entgehen lassen.
Tempel von Debod |
Die verbleibende Zeit nutzen wir also für einen Abstecher zum sogenannten Tempel von Debod. Der Tempel aus altägyptischer Zeit war ein Geschenk, das Spanien als Dank für seine Hilfe beim Bau des Assuan-Staudamms vom ägyptischen Staat gemacht wurde. Der ägyptische Tempel wirkt in seiner neuen Umgebung etwas befremdlich.
Warteschlange am Eingang des Prado |
Trotzdem ist das Kleinod durchaus sehenswert und stellt zudem angeblich den besten Ort in Madrid dar, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Heute wird der Ausblick jedoch von Wolken versperrt. Pünktlich um halb sechs sind wir wieder am Prado. Vor dem Eingang hat sich inzwischen eine lange Warteschlange gebildet, lange müssen wir trotzdem nicht ausharren.
Eingang des Museo del Prado |
Schon wenige Minuten nach 18 Uhr sind wir im Inneren des Museums und besichtigen die für uns interessantesten Werke der riesigen Kunstsammlung im Eiltempo. Darunter Gemälde von Hieronymus Bosch, Pieter Bruegel dem Älteren, Albrecht Dürer und Peter Paul Rubens. Kurz vor dem Ende der Öffnungszeit verlassen wir den Prado wieder und kehren erschöpft ins Hostel zurück, wo wir den Abend im Gemeinschaftsraum bei einem Glas Wein ausklingen lassen.
Am nächsten Tag auf dem Flohmarkt El Rastro |
Am nächsten Tag schlafen wir lange und verlassen erst am späten Vormittag das Hostel. Wir hatten erfahren, dass im Stadtviertel Barrio de Embajadores immer sonntags der berühmte Flohmarkt El Rastro stattfindet und brechen genau dorthin auf.
Zweites Frühstück in einer Cervercería |
Der Markt ist tatsächlich von beeindruckender Größe und sehr gut besucht. Auch wir spazieren zwischen den unzähligen Marktständen umher an denen Antiquitäten, Lederwaren, Bücher und diverse andere Produkte verkauft werden. Erst am frühen Nachmittag sind wir in der Altstadt zurück.
Prozession für die Jungfrau von Almudena |
In einer Cervecería, einer Art Kneipe, nehmen wir ein zweites Frühstück in Form von Bier und mit Wurst und Schinken belegten Brötchen ein. Als wir das Lokal verlassen, zieht zu unserer Überraschung eine große Prozession direkt vor dem Eingang des Lokals vorbei.
Im Retiro-Park |
Es handelt sich um den jährlichen Umzug zu Ehren des Heiligenbilds der Jungfrau von Almudena, der Schutzpatronin der Stadt Madrid. Es dauert eine ganze Weile bis die Prozession an uns vorbeigezogen ist und wir unseren Weg fortsetzen. Noch einmal spazieren wir durch die von der Puerta del Sol abgehenden Einkaufsstraßen und von dort weiter zum Retiro-Park.
Palmengarten im Bahnhof Atocha bei der Abreise |
Diesmal lassen wir uns mehr Zeit mit der Besichtigung der großzügig angelegten Grünanlage, betrachten den Palacio de Cristal und die Statue des Gefallenen Engels. So ist es schon beinahe Zeit die Rückreise anzutreten, als wir den Park verlassen. Letzte Station unserer Reise nach Madrid wird der Fernbahnhof Atocha, in dessen großer, glasüberdachter Bahnhofshalle ein tropischer Palmengarten angelegt wurde. Vom Bahnhof fahren wir mit der U-Bahn zum Flughafen zurück und am späten Abend sind wir wieder daheim.