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28. November 2015

Ein Wochenende in der Lombardei

Schon einmal, im November 2013, waren wir in Bergamo gewesen. Damals hatte es uns dort ausgesprochen gut gefallen, allerdings hatten wir in der Kürze der Zeit nicht alle Sehenswürdigkeiten besichtigen können. Als sich ziemlich exakt zwei Jahre später eine weitere Möglichkeit bot nach Bergamo zu reisen, nutzten wir diese also ohne zu zögern.
Karte Lombardei
Daten von OpenStreetMap - Veröffentlicht unter ODbL
Piazza della Vittoria Brescia
Piazza della Vittoria in Brescia
Am 21.11.2015 geht es los. Von Köln-Bonn aus fliegen wir am frühen Morgen nach Bergamo. Da Bergamo doch verhältnismäßig klein ist, wollen wir dieses Mal zusätzlich noch die nahe Metropole Brescia besuchen. Vom Flughafen in Bergamo fahren wir mit dem Bus zum Bahnhof.
Piazza della Loggia Brescia
Piazza della Loggia mit astronomischer Uhr
Dort können wir Tickets für den Zug nach Brescia lösen und sind wenig später bereits auf dem Weg. Das Wetter ist leider eher mäßig, immer wieder fällt leichter Regen und der Himmel ist von dichten Wolken bedeckt. Als wir nach gut einstündiger Fahrt in Brescia den Zug verlassen, ist es immerhin wieder trocken und so brechen wir zu Fuß in die Innenstadt auf.
Altstadt Brescia
Spaziergang durch die Altstadt
Als erstes erreichen wir die Piazza della Vittoria, die zwar durch ihre Größe, nicht aber durch besondere Ästhetik besticht. Weiter führt unser Weg zur Piazza della Loggia, die zu Recht als der schönste Platz der Stadt gilt.
Burg Brescia
Die Burg von Brescia
Besonders sehenswert ist die astronomische Uhr an einem der historischen Häuser. Angeblich soll ihr Uhrwerk seit der Fertigstellung im 16. Jahrhundert ununterbrochen gelaufen sein. Von der Piazza della Loggia führt uns unser Weg weiter durch die schmalen Gassen der umliegenden Altstadt und schließlich zum Aufgang zur Burg von Brescia, die als eine der größten Burgen Italiens gilt.
Forum Romanum Brescia
Forum Romanum
Das Bauwerk ist ausgesprochen gut erhalten. Von den Mauern hat man nicht nur einen grandiosen Blick über Brescia, in und um die Anlage wurde zudem ein einladender Park errichtet, der bei besserem Wetter wohl zum Verweilen einladen würde.
Piazza del Duomo Brescia
Piazza del Duomo
Wir fliehen jedoch vor dem stürmische Wind in die Altstadt zurück. Unterwegs machen wir einen Stopp bei den Überresten des römischen Stadtkerns, von denen besonders die Ruinen des Forum Romanum hervorzuheben sind. Während langsam die Dämmerung einsetzt gehen wir zum Domplatz weiter, an dem sich der Alte Dom sowie der Neue Dom befinden.
Duomo Vecchio Brescia
Inneres des Duomo Vecchio...
Während uns der barocke Neue Dom weder von außen noch von innen sonderlich begeistert, versetzt uns der Alte Dom, Duomo Vecchio, umso mehr in Erstaunen. Das romanische Gotteshaus aus dem 12. Jahrhundert ist in Form einer Rotunde ausgeführt.
Duomo Vecchio Brescia
...und Altarraum im Detail
Die Fenster sind klein und die Beleuchtung spartanisch, was eine äußerst stimmungsvolle Atmosphäre erzeugt. Interessant anzusehen sind auch die Bischofsgräber und die schlichte Krypta. Als wir den Dom verlassen, fängt es an zu regnen. Trotzdem werfen wir auf dem Rückweg zum Bahnhof noch eine raschen Blick auf die von historischen Gebäuden gesäumte Fußgängerzone.
Bahn Brescia Bergamo
Im Zug zurück nach Bergamo
Am Ende wird der Regen jedoch zu heftig und wir beeilen uns, den Bahnhof zu erreichen. Wir haben kaum unsere Tickets am Automaten gelöst, da fährt der Zug bereits ein. Am späten Abend sind wir schließlich in Bergamo zurück. In der Nähe des Bahnhofs finden wir einen Supermarkt, wo wir fürs Abendessen einkaufen. Anschließend machen wir uns auf die Suche nach unserem Hotel, das wir in einem unansehnlichen Hochhaus hinter dem Bahnhof finden. Den restlichen Abend verbringen wir dann in unserem Zimmer, wo wir bald nach dem Essen zu Bett gehen.
Citta Bassa Bergamo
Unterstadt von Bergamo am nächsten Morgen
Zu unserer großen Freude beginnt der nächste Morgen mit klarem Himmel und Sonnenschein. Nachdem wir unsere Rucksäcke gepackt haben, brechen wir in die Città Bassa auf, die Unterstadt von Bergamo.
Altstadt Bergamo
Eingang zur historischen Oberstadt
Wir spazieren durch die Geschäftsstraßen dort, doch unser eigentliches Ziel ist die Città Alta, die historische Oberstadt. Der Weg dorthin führt uns durch ein sehenswertes Stadttor mit venezianischen Insignien. Wir folgen den Menschenmassen weiter zur Bergstation der historischen Standseilbahn, die zugleich den Beginn der Altstadt markiert.
Piazza Vecchia Bergamo
Piazza Vecchia
Gemütlich schlendern wir durch die schmalen Gassen, werfen einen ersten Blick auf die Piazza Vecchia, den Platz vor dem historischen Rathaus, und kehren schließlich bei einer Bäckerei ein um dort zu frühstücken.
San Vigilio Bergamo
Aufstieg zum Hügel San Vigilio
Gestärkt spazieren wir von dort zum oberhalb der Città Alta gelegenen Hügel San Vigilio weiter, der einst Teil der Befestigungsanlagen war und auf dem sich noch immer einige Wehrmauern und Festungsreste befinden. Der eigentliche Grund, den steilen Aufstieg auf uns zu nehmen ist jedoch der grandiose Fernblick, den man von hier genießen kann. Nachdem wir unzählige Fotos dieses bemerkenswerten Motivs geschossen haben, kehren wir in die Altstadt zurück.
San Vigilio Panorama
Blick auf San Vigilio...
Panorama Bergamo
...Panoramablicke auf Bergamo von dort
Bergamo Panorama
...und immer wieder tolle...
Dort spazieren wir ziellos durch die historischen Straßenzüge und finden uns schließlich erneut an der Bergstation der Standseilbahn wieder.
Polenta Bergamo
Spezialität von Bergamo - Polenta
Ganz in der Nähe gibt es eine Imbissbude, die die bekannteste Spezialität Bergamos verkauft - Polenta. Wir gönnen uns zwei Variationen, einmal mit Fleischgarnitur und einmal mit dem typischen Taleggio-Käse der Region.
Cappella Colleoni Bergamo
Capella Colleoni
Satt gegessen gehen wir anschließend zur Piazza Vecchia weiter, an der sich das historische Rathaus Bergamos befindet. Direkt an diese Piazza schließt auch die Piazza del Duomo an. Obwohl der Platz nach dem Dom benannt ist, beherrscht doch die Cappella Colleoni den Platz. Sie wurde von dem Heerführer Bartolomeo Colleoni in Auftrag gegeben und fungiert als seine Grabkirche.
Augustinerkloster Bergamo
Augustinerkloster
Das Bauwerk besticht durch seine Fassade mit verspielten Mustern aus verschiedenen Marmorsorten. Vom Domplatz gehen wir schließlich noch zum alten Augustinerkloster weiter, von dem sich noch einmal ein guter Rundblick über die Città Bassa bietet.
Bergamo Unterstadt
Maronenrösten im ganz großen Stil
Inzwischen ist es Nachmittag geworden und vom Augustinerkloster aus gehen wir wieder in die Unterstadt zurück. Dort schlendern wir noch einmal durch die zentrale Einkaufsstraße, an deren Ende ein Weihnachtsmarkt aufgebaut ist. Der Weihnachtsmarkt bietet keine allzu beeindruckende Auswahl an Produkten doch ein Maronen-Stand weckt unser Interesse.
Bergamo Citta Bassa
Ein letzter Blick auf Bergamo
Die Mengen, in denen die Esskastanien hier verarbeitet werden sind atemberaubend. Über Feuerschalen drehen Helfer zwei riesige Rösttrommeln; eingeschnitten werden die Maronen gleich maschinell. Wir erstehen ein halbes Pfund der italienischen Spezialität und beobachten beim Essen fasziniert das Schauspiel der Maronenzubereitung. Schließlich wird es Zeit, sich auf den Rückweg zum Flughafen zu machen. Wenig später sitzen wir im Flughafenbus und sind am späten Abend schließlich zurück in Deutschland.