Rom hatte schon lange auf unserer Reise-Agenda gestanden und so verwundert es wenig, dass wir ohne Zögern einen Flug buchten, als die Preise Anfang August ihren vorläufigen Tiefststand erreichten.
Daten von OpenStreetMap - Veröffentlicht unter ODbL |
Am Freitag, den 2.8.2013 sitzen wir also im Ryanair-Flieger von Weeze nach Rom. Nach dem verregneten Frühsommer ist es ironischerweise auch in Deutschland heute um die 35°C warm und so kann uns die abendliche Hitze in Rom nicht schocken.
Eingang unseres Hostels |
Mit dem Bus geht es vom Flughafen Ciampino zur Busstation vor dem Bahnhof Termini. Auch unser Hostel soll gleich in der Nähe sein. Tatsächlich stehen wir nach einem kurzen Fußweg vor einem imposanten aber leicht ramponierten Holzportal. Im Treppenhaus setzt sich der Eindruck des verblassten Luxus fort, den wackeligen und nach altem Schmierfett riechenden Aufzug probieren wir lieber gar nicht erst. Rasch checken wir ein und beziehen ein Etagenbett in einem der beiden Schlafsäle des kleinen Hostels. Lange halten wir uns hier aber nicht auf, wir haben Hunger und wollen zumindest noch einen ersten Blick auf Rom werfen.
Kolosseum bei Nacht |
Zunächst führt uns unser Weg zum Kolosseum. Wie wir hinterher den Medien entnehmen, ist just an diesem Wochenende für ein Pilotprojekt der Bereich um das Kolosseum für den Autoverkehr gesperrt. Der neue Bürgermeister scheint sehr besorgt um den Schutz des maroden Wahrzeichen Roms zu sein. Für Reisebusse gilt das Verbot offenbar nicht und so sind wir von Touristen umgeben als wir einen geeigneten Ort für ein Nachtbild des antiken Amphitheaters suchen.
Das Vittoriano |
Nicht allzu weit entfernt, aber immerhin außerhalb des touristischen Dunstkreises überteuerter Restaurants finden wir eine kleine Pizzeria mit überwiegend italienischer Kundschaft, wo wir zu Abend essen. Wir schlendern noch ein wenig durch die nun wundersamerweise autofreien Straßen rings um das Kolosseum. Schließlich machen wir noch einen Abstecher zur Piazza Colonna mit der berühmten Mark-Aurel-Säule. Auf der Piazza Venezia bewundern wir die so genannte "Schreibmaschine", das Vittoriano-Monument, welches an die Staatsgründung erinnern soll. Erst nach Mitternacht kehren wir ins Hostel zurück.
Kolosseum am nächsten Morgen |
Langer Schlaf ist uns am nächsten Morgen nicht vergönnt, dafür ist es schon früh zu heiß im Schlafsaal. Unser erster Weg führt uns wieder zum Kolosseum, das wir aber rasch in Richtung des Circus Maximus, der antiken Pferderennbahn, verlassen. Von dem einstmals imposanten Stadion hat nicht viel mehr als eine Rasenfläche inmitten des Verkehrschaos die Jahrhunderte überdauert. Weiter geht es zum Tiberufer, dessen Verlauf wir unter dem Schatten einer Reihe mächtiger Platanen folgen. Immer wieder bewundern wir die eleganten Tiberbrücken und stehen schließlich an der ältesten der Brücken, der Ponte Fabricio. Diese führt auf die Isola Tiberina, das angeblich kleinste bewohnte Eiland der Erde.
Blick auf Isola Tiberina und Ponte Fabricio |
Von hier ist es nicht weit bis in das ehemalige Studentenviertel Trastevere. Vom Studentenleben früherer Tage ist nicht mehr viel über, aber es gibt immer noch eine ganze Reihe günstiger Restaurants und Bars. In einer dieser Bars nehmen wir unser verspätetes Frühstück ein. Gestärkt gehen wir zum Eingang des Vatikans weiter. Obwohl es noch Vormittag ist, sind bereits viele Reisebusse unterwegs.
Beinahe ohne es zu bemerken, passieren wir die Grenze des kleinsten souveränen Staates der Erde. Beidseits des Petersplatzes führen zwei halbkreisförmige Kolonnaden auf den Petersdom zu. Wir verschnaufen ein wenig im Schatten der Säulengänge und lassen die Szenerie dieses berühmten Platzes auf uns wirken.
Beinahe ohne es zu bemerken, passieren wir die Grenze des kleinsten souveränen Staates der Erde. Beidseits des Petersplatzes führen zwei halbkreisförmige Kolonnaden auf den Petersdom zu. Wir verschnaufen ein wenig im Schatten der Säulengänge und lassen die Szenerie dieses berühmten Platzes auf uns wirken.
Blick über den Petersplatz |
Schließlich gehen wir zum Eingang des Petersdoms. Die Warteschlange davor ist trotz der allgegenwärtigen Reisebusse noch recht kurz und nach wenigen Minuten haben wir bereits die Metalldetektoren der Sicherheitsschleuse hinter uns. Im Inneren des Petersdoms empfängt uns Glanz und Prunk.
Mittelschiff des Petersdoms |
Papstaltar |
Kuppel über der Vierung |
Die Wände und Decken sind reich geschmückt, die lichtdurchfluteten Kuppeln des Kirchengewölbes beeindruckend. In der Nähe des Papstaltars finden wir den Zugang zu den Vatikanischen Grotten. Dort, unterhalb des Kirchenraums, liegen die Gräber einer ganzen Reihe von Päpsten.
Blick auf die Engelsburg |
Die Sixtinische Kapelle besuchen wir nicht mehr, da uns der Eintritt zu teuer ist. So brechen wir nach einem letzten Blick über den Petersplatz wieder zum Tiberufer auf.
Brunnen auf der Piazza del Popolo |
Unweit des Vatikans, direkt am Tiber, liegt auch die Engelsburg. Wir sparen uns auch hier die Besichtigung, denn auch von außen ist der trutzige Bau schon beeindruckend genug. Über die Piazza del Popolo gelangen wir in den riesigen Park der Villa Borghese. Nach einer Pause im Schatten der ausladenden Bäume dort, spazieren wir weiter zur Spanischen Treppe. In Anbetracht der Hitze sind wir froh, dass wir die Stufen von der Kirche Santa Trinità dei Monti hinabsteigen können und nicht hinaufklettern müssen. Am Fuße der Treppe warten Touristenmassen auf uns, die sich um die Fontana della Barcaccia scharen, in ihrer Form einem Boot nachempfunden. Obwohl es überall in Rom Trinkwasserbrunnen gibt, beobachten wir ungläubig, wie einige Touristen ihre Wasserflaschen mit der trüben Brühe der Fontana befüllen.
Spanische Treppe |
Von der Spanischen Treppe schlendern wir weiter zum wohl berühmtesten Brunnen Roms, dem Trevi-Brunnen. Auch hier drängen sich die Touristen und wir sehen rasch zu, dass wir Land gewinnen.
Blick auf den Trevi-Brunnen |
Im Pantheon |
Ein wichtiges Architekturdenkmal fehlt ohnehin noch auf unserer Checkliste, das Pantheon. Grade bevor dort eine Abendmesse beginnt, drängen wir noch ins Innere und bewundern staunend die gewaltige Kuppel. Es fällt schwer zu glauben, dass dieser imposante Bau bereits 18 Jahrhunderte auf dem Buckel hat! Bis heute gibt es keine größere Kuppel aus Guss-Mauerwerk. Während drinnen nun die angekündigte Abendandacht beginnt, tanzen ironischerweise direkt vor dem Pantheon Hare-Krishna-Jünger herum.
Den restlichen Abend verbringen wir auf der Piazza Navona, umgeben von Malern, Karikaturisten und Straßenmusikern. Als schließlich die Dämmerung hereinbricht spazieren wir noch einmal nach Trastevere, wo wir in einer Pizzeria zu Abend essen. Bis spät in die Nacht sitzen wir anschließend noch am Tiberufer gegenüber der Isola Tiberina, genießen den lauen Abendwind - und ein kühles Bier.
Den restlichen Abend verbringen wir auf der Piazza Navona, umgeben von Malern, Karikaturisten und Straßenmusikern. Als schließlich die Dämmerung hereinbricht spazieren wir noch einmal nach Trastevere, wo wir in einer Pizzeria zu Abend essen. Bis spät in die Nacht sitzen wir anschließend noch am Tiberufer gegenüber der Isola Tiberina, genießen den lauen Abendwind - und ein kühles Bier.
Abends am Tiberufer |
Der nächste Morgen beginnt wieder früh für uns und bereits um 8 Uhr haben wir im Hostel ausgecheckt und sind auf dem Weg zur Lateranbasilika, die der Bischofssitz des Papstes ist. Vielleicht auch deswegen steht das reich geschmückte Innere dem Petersdom kaum nach.
Lateranbasilika am nächsten Morgen |
Von der Lateranbasilika gehen wir nach einem raschen Frühstück in einer nahen Bar direkt zum Eingang des Forum Romanum. Das Ticket, das wir hier kaufen müssen ist zugleich auch für Kolosseum und Palatin gültig, somit steht unser Tagesprogramm fest. Der Besuch des Forum Romanum erweist sich als wirklich lohnend. Obwohl der Zahn der Zeit kräftig an den Mauern des Markts genagt hat, vermitteln die Mauerreste noch einen lebhaften Eindruck, wie es hier einst zugegangen sein mag. Neben den Überbleibseln des Marktes mit seinen mehrgeschossigen Hallen, bestaunen wir auch die Maxentinusbasilika und die Ruinen der diversen Tempel.
Der Palatin ist ebenso beeindruckend wie das Forum, wir bewundern die ausgegrabenen Grundmauern von Palästen der verschiedenen römischen Kaiser und schlendern durch die Farnesinischen Gärten, ein Park der im Mittelalter auf dem Gelände des Palatins angelegt wurde. Am Ende ist es bereits früher Nachmittag als wir zum Kolosseum hinübergehen.
Der Palatin ist ebenso beeindruckend wie das Forum, wir bewundern die ausgegrabenen Grundmauern von Palästen der verschiedenen römischen Kaiser und schlendern durch die Farnesinischen Gärten, ein Park der im Mittelalter auf dem Gelände des Palatins angelegt wurde. Am Ende ist es bereits früher Nachmittag als wir zum Kolosseum hinübergehen.
Blick übers Forum Romanum |
In Anbetracht der Touristenmassen dort, hätten wir uns den Besuch unter anderen Umständen wohl gespart. Da wir jedoch beim Forum Romanum ein Kombiticket erwerben mussten, wollen wir nun auch dem Kolosseum einen Besuch abstatten. Die lange Schlange am Eingang ist zu unserer Erleichterung offenbar nur für Besucher ohne Ticket. Mit unserem vorhandenen Kombiticket sind wir hingegen in Windeseile im Inneren. Dort empfängt uns sengende Hitze. Wir hatten schon auf dem Weg ein Thermometer gesehen, das 42°C anzeigte. Im Innenhof des Kolosseums gibt es zusätzlich kaum Schatten und Wind weht hier auch keiner. Wir quälen uns einmal rund um die Arena durch die Touristenmassen, die oberen Ränge besuchen wir erst gar nicht mehr.
Im Kolosseum |
Stattdessen machen wir uns vom Kolosseum auf den Weg zum Tiberufer, überqueren noch einmal die Isola Tiberina und setzen uns schließlich in Trastevere in ein Restaurant. Es ist bereits Nachmittag und wir müssen um spätestens 17 Uhr den Bus zum Flughafen nehmen. Also essen wir uns mit einer Pizza satt und machen uns dann gemächlich auf den Rückweg zum Bahnhof Termini, vor dem der Flughafenbus abfährt.